Wasserenthärtungsanlage

Da bei uns sehr hartes Wasser aus der Leitung kommt und binnen kürzester Zeit alles verkalkt, sind wir fest entschlossen eine Wasserenthärtungsanlage einzubauen. Eine ohne esoterische Magie, also eine, die mit Ionenaustauschharz Calcium und co aus dem Wasser zieht, und alle paar Tage mit Regenerationssalz regeneriert. Damit haben wir die Auswahl schon ganz schön eingegrenzt. Es gibt aber immer noch folgende Fragen zu beantworten:

  • Größe
    Das ist die am einfachsten zu beantwortende Frage, da glaube ich alle Modelle in verschiedenen Größen angeboten werden, ausgelegt auf die Anzahl der Personen im Haushalt und die Ausgangswasserhärte. Das ist aber leicht herauszufinden.
  • Doppelkartusche oder Einzelkartusche?
    Die gängigen Geräte für Einfamilienhäuser haben entweder eine oder zwei Kartuschen mit Ionenaustauschharz. Da irgendwann das Harz „verbraucht“ ist muss es mit dem Salz regeneriert werden. Dieser Vorgang dauert, je nach Modell, zwischen ca. 30 und 90 Minuten. Während dieser Zeit kann diese Kartusche natürlich kein Wasser enthärten. Bei den Geräten mit einer Kartusche kommt dann einfach das harte Wasser in die Leitung, bei den Geräten mit zwei Kartuschen wird dann auf die zweite Kartusche gewechselt.
    Ob das mit der Regenerationspause für einen ein Problem ist, lässt sich eigentlich nur zusammen mit der nächsten Frage beantworten.
  • Zeit- oder Volumengesteuert?
    Entweder regenerieren die Geräte die benutzte Kartusche alle paar Tage, oder nach dem ein bestimmtes Volumen die Kartusche durchflossen hat. Das regenerieren nach Volumen ist natürlich sparsamer, weil immer die gleiche Menge Wasser enthärtet wurde, bis eine Kartusche „verbraucht“ ist, dafür kann man aber nicht vorhersagen, wann die Regenration statt findet. Das kann morgens mitten beim Duschen sein. Hat man dann nur eine Kartusche, läuft dann eben hartes Wasser aus der Brause. Also käme für uns bei Volumengesteuerten Geräten nur die Variante mit zwei Kartuschen in Frage. Bei den Zeitgesteuerten Geräten wird standardmäßig alle 4 Tage nachts zwischen 02:00 und 04:00 Uhr die Regeneration angestoßen, egal wie viel Wasser durchgeflossen ist. Und jetzt kommt der fließende Übergang zur nächsten Frage: Bei den nicht-DVGW-Zertifizierten Geräten kann man dieses Intervall seinem individuellem Verbrauch anpassen. Hat man also nach 4 Tagen gerade mal 2 Kubikmeter auf der Uhr, dann kann man (je nach Härtegrad) vielleicht auch auf z.B. 7 Tage umstellen.
  • DVGW-zertifiziert oder nicht?
    Achtung! Stellt diese Frage niemals in einem „Experten“-Forum im Internet. Ihr tretet einen Glaubenskrieg los. Java oder C++? Kaufen oder Mieten? Apple oder Microsoft? Shitstorm vorprogrammiert. Also hier die Zusammenfassung:

    • DVGW Geräte sind deutlich teurer, weil zum einen den Hersteller die Zertifizierung pro Gerät bis zu 20.000 € kosten kann und zum anderen weil sie dann halt zertifiziert sind. So. Halt. Das kostet eben mehr.
    • DVGW Geräte müssen nachweisbar zwei Dinge tun. Erstens, dass aus dem Gerät vorne nichts schädliches zurück ins öffentliche Trinkwassernetz fließt, und zweitens hinten auch wieder Trinkwasser rauskommt.
    • Es gibt für Privatpersonen KEINE rechtliche Vorschrift die einen dazu zwingt DVGW zertifizierte Geräte einzusetzen. Einzig bindend ist der Vertrag mit dem Wasserversorger, der (lest es bei euch nach) einen Absatz enthält, dass ihr dafür verantwortlich seid, dass durch eure Anlage kein Schaden am öffentlichen Netz entsteht. Das versprechen aber auch die Hersteller der nicht zertifizierten Geräte (natürlich tun sie das…). Wem das zu heikel ist, der muss sich einen sogenannten „Rohrtrenner“ einbauen. Der ist dann wieder DVGW-zertifiziert und verhindert eben dieses. Das hinten Trinkwasser rauskommt, da müsst ihr euch dann aber trotzdem auf den Hersteller verlassen.

Unser Fazit: Es muss nicht DVGW sein. Wer sich damit besser fühlt, kann das Geld dafür ausgeben. Wir sehen gerade keine Veranlassung das doppelte oder sogar mehr auszugeben, für etwas, wo ich fest davon ausgehe, dass das nicht-zertifizierte Gerät genauso gut funktioniert. Also Butter bei die Fische: Wir haben uns für ein Gerät der Deutschen Firma Kadotec aus Rodgau entschieden, die konnten mir bei einem Anruf alle Fragen die ich hatte sehr gut beantworten, können schnell liefern, bauen in Deutschland und haben gute Referenzen von bekannten Gastronomiebetrieben in der Nähe von uns.

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